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Vom Fluch zur Chance – Agile Transformation mit echtem Mehrwert statt Agiles Theater

In vielen Unternehmen ist der Begriff „Change“ – besonders in der Kombination mit „agil“ – verbrannt, weil viel zu oft Veränderungsvorhaben versandet, schief gegangen oder katastrophal geendet sind. Die Gründe dafür sind vielfältig: zu groß, zu schnell und zu komplex aufgesetzt, ohne klaren Sinn und Ziel, zu wenig Rückhalt und Wissen in der Organisation, häufig fehlende Kommunikation – und zahlreiches mehr. Meist ist auch der letzte Versuch noch nicht lange her oder sogar wieder rückgängig gemacht worden. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Gescheiterte Veränderungsvorhaben, egal in welchem Kontext, hinterlassen enttäuschte, desillusionierte, frustrierte bis hin zu Change-traumatisierte Menschen. Als Berater:innen hören wir dann von diesen Menschen Äußerungen wie „Kommen Sie mir ja nicht mit diesem agilen Blödsinn“, „Das ist doch alles nur ein kurzfristiger Trend“, „Agil ist doch das mit den bunten Zettelchen, das haben wir schon.“, „Die nächste Sau, die durchs Dorf getrieben wird“, oder „Das sitzen wir auch noch aus.“ Schade eigentlich, dass mit gut gemeinten Veränderungen so viel Widerstand erzeugt wird.

Ein anderes Phänomen, das wir bei gescheiterten agilen Transformationen beobachten, nennen wir „Agiles Theater“. Dabei werden zwar oberflächlich agile Werkzeuge eingesetzt, agile Denkweisen jedoch nicht ausreichend verankert. So finden beispielsweise Daily Standup Meetings statt, die zwar einen neuen schicken Titel haben, aber nichts anderes als die alten Statusmeetings sind. Das kostet viel Zeit und bringt keinen echten Mehrwert. Oder es wird in Retrospektiven eine heile Welt vorgegaukelt („Bei uns läuft alles super!“), echte Probleme spricht man hingegen nicht an. Interne Coaching-Rollen werden extern oder nur halbherzig besetzt (z.B. ein Scrum Master, der für viele Teams zuständig ist). Und betrachtet man die Führungskräfte, so sind sie gefangen zwischen neuer und alter Welt, weil sie agil führen sollen, aber immer noch nach alten Standards gemessen und bewertet werden.

Aber keine Sorge, es gibt auch Lichtblicke. Als Berater:innen erleben wir auch viele gelungene Transformationen und freuen uns, wenn wir zu diesem Gelingen beitragen können. Denn das ist unser Ansporn: Die Arbeitswelt unserer Kunden zu verbessern, den Menschen das Leben trotz schwieriger Vorgaben etwas zu erleichtern und vor allem den Kundenorganisationen Mehrwert zu bringen. Oft wünschen sich unsere Kund:innen – und wir uns selbst manchmal auch – dass wir mit Erfolgsrezepten, Best Practices und Checklisten wie mit einem Zauberstab schnell „alles wieder gut machen“. Doch so einfach ist das leider nicht. Agile Transformationen sind komplexe Vorhaben in komplexen sozialen Systemen. Es wäre naiv zu glauben, man könne dabei mit Schablonen und Blaupausen vorgehen und die Organisation in einer vorgegebenen (kurzen) Zeit agil überpinseln.

Was macht die Komplexität von agilen Transformationen eigentlich aus?

Nicht nur, dass eine Transformation in jeder Organisation anders aussehen und individuell gestaltet werden muss. Auch Arbeitsmethoden, Entscheidungsprämissen, Prozesse, Prioritäten, Hierarchien und Machtverhältnisse, Kommunikationswege, Rollen und Funktionen, Organisationsstrukturen, Arbeitsräume, Tools, bis hin zur Unternehmenskultur werden sich durch eine agile Transformation verändern. In dieser Komplexität kann man sich leicht verlieren.

Die Transformation bedeutet für jeden einzelnen Mitarbeitenden und jede Führungskraft eine Umstellung und ein Neu- oder sogar Ver-Lernen. Das kann nur individuell passieren: Im eigenen Tempo, durch eigene Erfahrungen und Herangehensweisen. Und das wiederum bedeutet höhere Komplexität.

Und weil wir es mit sozialen Systemen zu tun haben, können wir auch nicht vorhersagen, welche Maßnahmen welche Auswirkungen haben werden. Wäre nämlich eine gezielte und vorhersagbare Steuerbarkeit von Organisationen möglich, dann müssten mit genügend Wissen und Planung alle Organisationen und alle Transformationen erfolgreich sein und ihre Ziele erreichen. So bleibt uns nur der Weg, uns voranzutasten, Experimente zu wagen, auf die Zeichen und Alarmsignale zu hören und Rahmenbedingungen zu schaffen, die schnelle Anpassungen zulassen.

Wo also ansetzen?

Die Grundlage unserer Arbeit bildet das systemische Denken. Nur damit kann man sich sinnvoll dieser Komplexität nähern und passende Antworten auf die Transformationsfragen finden. Fragestellungen und Herausforderungen werden ganzheitlich, aus verschiedenen Perspektiven und ihrer gegenseitigen Beeinflussung betrachtet. So können aus dem Kundensystem heraus neue Lösungen entstehen, die dann im Unterschied zu Patentrezepten auch wirklich umsetzbar und tragfähig sind.

Fragen und (aktives) Zuhören ist eine Grundvoraussetzung. Wir hören genau hin, analysieren den Ist-Zustand und leiten aus der aktuellen Situation klare Handlungsstrategien ab. Wir gehen in Kundenprojekte mit einer höchst interessierten Haltung, aber ohne fertige Lösungen oder Erfolgsrezepte im Kopf.

Wir als Berater:innen sind zwar die Expert:innen für agile Transformation, die Expert:innen für das Kundensystem sind aber Sie: die Führungskräfte und Mitarbeitenden in der Kundenorganisation. Nur gemeinsam können wir passende Wege zur erfolgreichen Transformation finden, beginnend mit Sinn und Zweck der Veränderung bis hin zu konkreten Maßnahmen. Die externen Berater:innen fungieren dabei als „Reiseleiter:innen“ durch den Prozess.

Transformations-Team: Nicht nur Beifahrer, sondern aktive Anteilnahme

Ein wichtiges Element haben aber alle erfolgreichen Transformationen gemeinsam: ein internes Transformations-Team. Menschen, welche die Veränderung in der Organisation von innen her vorantreiben, beim Verändern unterstützen und immer ein Ohr im und am System haben. Eine Transformation kann man nicht von außen befehlen oder umsetzen. Diese Verantwortung liegt bei der Organisation selbst und kann nicht delegiert werden. Damit das Transformations-Team gut gerüstet ist, die passenden Kompetenzen aufbaut und sich mit Expert:innen austauschen kann, begleiten wir diese Teams in unserer Arbeit mit Trainings, Sparring, Coaching und Beratung – je nachdem, was sie gerade brauchen.

Aber nicht nur das Transformations-Team benötigt neue Kompetenzen, auch die Führungskräfte müssen entsprechend geschult und gecoacht werden. Bei der Führungskräfte-Entwicklung legen wir Wert auf praxisnahen und zielgerichteten Kompetenzaufbau. In unseren Trainings lassen wir viel erleben und selbst ausprobieren, so dass alle ermutigt werden, experimentell voranzugehen und in der Umsetzung zu wachsen. Wir setzen bei der Haltung, die im Verhalten ausgedrückt wird, an und bieten neue Blickwinkel und Ansätze für die Führungsarbeit. So geben wir beispielsweise keine Klischees vor, welche Eigenschaften gutes Leadership ausmachen, sondern erarbeiten das mit jeder Führungsrunde gemeinsam und leiten in Gruppen- und Einzelübungen konkrete nächste Handlungsschritte ab.

Fluch oder Chance? Diese Frage sollten Sie sich nicht stellen müssen.

Eine agile Transformation ist kein Sprint und kein kurzfristiger Trend, auf den man aufspringen sollte, wenn man nicht dazu bereit ist. Denn sonst wird sie zum Fluch. Agile Transformation bedeutet, sich darauf einzulassen und dabei so wenig wie möglich, jedoch so viel wie nötig zu verändern. Und vor allem bedeutet es, dem System sowie den Beteiligten, Zeit für diese Veränderung zu geben.

Erkennen Sie die Chance. Agile Arbeitsweisen rüsten Ihr Unternehmen für künftige Herausforderungen und lassen Sie flexibler und schneller auf sich verändernde Umwelten reagieren. Denn „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Mit unserer professionellen Transformationsbegleitung wollen wir Ansatzpunkte aufzeigen, Klarheit in den Prozess bringen, Ideen einbringen und blinde Flecken im Unternehmen aufdecken, um so den Wandel erfolgreich zu unterstützen.

Sind Sie interessiert an einer Transformationsbegleitung? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

Übrigens: Als Expert:innen für Skalierte Agilität arbeiten wir oft im Kontext des Scaled Agile Framework (SAFe). Hier passen wir die begleitenden Schritte der SAFe-Roadmap an, und ermöglichen koordinierte Maßnahmen zu allen Aktivitäten rund um Ihre SAFe-Transformation.

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