Warum wurde Tesla zum agilsten Unternehmen in der Automotive-Branche?

Das Donnergrollen ist bereits zu hören!
In einem Panel “Your Future is Now" beschrieben Dean Leffingwell, Dr. Mik Kersten, Donald Reinertsen und Gene Kim 2020 auf dem Global SAFe Summit, wie moderne Unternehmensführung heute aussieht.


Basierend auf jahrzehntelanger Erfahrung mit Themen wie Queuing Theory, Lean Flow und Demings System Theory auf der einen Seite und der ausgeprägten Schwäche, WIP zu verstehen und Menschen durch Kontextwechsel und Rüstzeiten zu verbrennen auf der anderen Seite, stellt sich die Frage, welchen Wert die 20 Millionen Entwickler außerhalb von Facebook, Amazon, Netflix, Google schaffen können.

Hier zeigt sich, dass Top-Manager die zunehmende Bedeutung der Economics of Flow ignorieren, während sich Agilisten in der Diskussion um das richtige Agile aufreiben. Ich zitiere hier gerne den Satz von Dean Leffingwell, der 2023 sagte: “Perhaps it is more productive to focus on delivering a continuous flow of value than debate the question of whether. I, and my team are Agile or not?” Das beschreibt auf der Metaebene das Problem vieler aktueller Transformationen, gerade auch in unserer deutschen Automobilindustrie.

Ein Weckruf ist nicht nur das, sondern vor allem die Art und Weise, wie Tesla es geschafft hat, diese Industrie in einem Maße unter Druck zu setzen, das viele dort noch vor 2-3 Jahren nicht für möglich gehalten haben und bis heute zu ignorieren versuchen. 

Einige Bausteine der Bewegung sollen hier genannt werden, die wesentliche Wirkung wird aber erst durch die konsequente Kombination erreicht:
 

  1. Teslas Vision Statement: "to create the most compelling car company of the 21st century by driving the world's transition to electric vehicles." - geht weit über das Unternehmen hinaus, so dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch bei Mercedes ein neues Elektroauto feiern.  - In Deutschland herrscht noch die Mentalität des “net geschenkt is genug gelobt”.
  2. Tesla baut nicht nur Autos, sondern Ökosysteme.
  3. Konsequent kundenorientiertes Produktmarketing
  4. Tägliche Steigerung der unternehmensweiten Wertschöpfung als Summe aller Veränderungen.
  5. Unternehmensweite Steuerung KPI-Steuerung in Echtzeit
  6. Systematische Reduktion von Engpässen in Produkt, Prozess und Management.
  7. Hohe Innovationsrate von 100 Veränderungen/Tag.
  8. Keine Budgetpolitik.
  9. Mobs mit WIP = 1.
  10. MobAI zur Echtzeit-Optimierung der Mitarbeitenden in Mobs.

Diese Aspekte werden heute in immer mehr Startups von ehemaligen Tesla-Mitarbeitenden angewendet, so dass sich hier eine Bottom-up-Bewegung etabliert, die durchaus in der Lage ist, viele zu langsame Unternehmen vom Markt zu verdrängen. Es wird also nicht nur in der Automobilindustrie disruptive Veränderungen geben. Der Donner ist deutlich zu hören.